Das Bundeskartellamt hat der Versmolder Nagel-Group nach fusionskontrollrechtlicher Prüfung nun grünes Licht für den Zusammenschluss mit Transthermos gegeben. Der europaweit agierende Lebensmittellogistiker übernimmt, wie er mitteilt, die Gesellschaften des Münchner Tiefkühlspezialisten rückwirkend zum 1. Januar 2016 von der Doblinger Unternehmensgruppe und treibt damit den Ausbau der eigenen Tiefkühl- Aktivitäten in Deutschland und Europa weiter voran.Die MUK-Transthermos-Gruppe, einer der großen deutschen Anbieter für Tiefkühllogistik, beschäftigt mehr als 1.000 Mitarbeiter und ist an 22 deutschen Standorten mit einer gesamten Lagerkapazität von 347.000 Palettenplätzen vertreten. Jedes Jahr werden mehr als 2,2 Millionen Paletten schockgefrostet, kommissioniert, konfektioniert und umgeschlagen sowie 3,6 Millionen Paletten transportiert.Das Unternehmen verstärkt das derzeitige Distributions- und Lagernetzwerk der Nagel-Group, die die Tiefkühllebensmittellogistik für sich als strategisches Geschäftsfeld definiert. So ist bis heute in Deutschland bereits ein dichtes Verteilnetzwerk für Tiefkühlware entstanden, das sukzessive auf ganz Europa ausgedehnt werden soll.'Wir freuen uns, dass das Kartellamt nun dem Schulterschluss mit MUK-Transthermos zugestimmt hat', sagt Tobias Nagel, Gesellschafter der Nagel-Group. 'Tiefkühlware ist in der Lebensmittellogistik das Segment mit den höchsten Wachstumsraten. In diesem Geschäftsfeld wollen wir weiter wachsen und hierfür künftig mit einem besonders engmaschigen Netzwerk in Deutschland agieren, in dem wir auch Multitemperaturlogistik optimal anbieten können.' Diesem Ziel sei die Nagel-Group, einer der führenden Lebensmittellogistiker in Deutschland und in Europa, durch den Zusammenschluss mit MUK-Transthermos einen deutlichen Schritt näher gekommen: Zum TK- Netzwerk der Versmolder zählen bald 27 deutsche Niederlassungen, von denen aus tiefgekühlte Waren in der Temperaturklasse von minus 18 bis 21 Grad Celsius distribuiert werden können.'Wir haben das Vorhaben einer genauen Prüfung unterzogen, da das fusionierte Unternehmen zum Marktführer in der Tiefkühl-Logistik aufsteigt und auch in der Frische-Logistik eine starke Stellung innehaben wird', wird Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes, vom Verband Deutscher Kühlhäuser und Kühllogistikunternehmen (VDKL).zitiert. 'Die Voraussetzungen für eine Untersagung waren jedoch nicht gegeben, da unsere Ermittlungen gezeigt haben, dass auch nach der Fusion weiterhin ausreichend Wettbewerb in diesem Markt bestehen wird.'Nach Aussage des Bundeskartellamtes gebe es im Bereich der Tiefkühl-Logistik mit dem großen Wettbewerber Nordfrost und weiteren Unternehmen genügend Ausweichalternativen. Dies gelte auch für den Tiefkühl-Sammelgutverkehr, den das Bundeskartellamt näher untersucht hat. Zudem sei nach Mitteilung des Kartellamtes nicht zu erwarten, dass das fusionierte Unternehmen durch die bessere Kombination von Frische- und Tiefkühl-Logistik in der Lage sein werde, Wettbewerber vom Markt zu verdrängen. Mehr zur beschlossenen Übernahme hier auf unserer Website. Foto: Nagel-Group (August 2016, Redaktion: Jörg Rüdiger) Quellen: Nagel-Group / VDKL
Die Halbjahresbilanz der Ernährungsindustrie fällt nach zwei Jahren Stagnation erstmals positiv aus. Die Branche steigerte zwischen Januar und Juni 2016 nach vorläufigen Ergebnissen ihren Umsatz um 0,8 Prozent auf 82,5 Milliarden Euro im Vorjahresvergleich, meldet die Bundesvereinigung der Ernährungsindustrie (BVE). Mengenmäßig konnte sogar ein Zuwachs von 2,2 Prozent erzielt werden, da die Verkaufspreise im Inland um 0,7 Prozent und im Ausland um 2,7 Prozent sanken.Das Exportgeschäft, der Konjunkturmotor der Branche, konnte ebenfalls weiter wachsen. Die Lebensmittelausfuhren stiegen im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozent auf 26,7 Milliarden Euro. Die im Ausland abgesetzte Menge lag aufgrund der Preissenkungen um 5,4 Prozent über dem Vorjahresniveau. Sowohl in den EU-Märkten, als auch außerhalb des Binnenmarktes entwickelte sich das Exportgeschäft der Branche dabei besser als im Vorjahr. Die Exportquote lag zwischen Januar und Juni bei durchschnittlich 32 Prozent.Auf der Kostenseite herrscht weiterhin Druck. So zeigt sich die Agrarrohstoffpreisentwicklung vor allem erntebedingt volatil. Im ersten Halbjahr 2016 ging der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel um 3,4 Prozent im Vorjahresvergleich zurück, das Preisniveau blieb jedoch hoch. Einen Zahlenüberblick gibt es hier im PDF. Archivfoto: Rüdiger (August 2016, Redaktion: Jörg Rüdiger) Quelle: BVE
Eigenmarken genießen einen guten Ruf in Deutschland und sind zu einem festen Bestandteil des wöchentlichen Einkaufs vieler Deutscher geworden. Die Popularität von Handelsmarken geht sogar soweit, dass diese für einen großen Anteil der deutschen Bevölkerung keinen Qualitätsunterschied zu herkömmlichen Markenartikeln aufweisen. Laut einer Untersuchung von Mintel gibt fast die Hälfte (46 %) der Deutschen an, dass sie keinen Qualitätsunterschied zwischen Lebensmitteln und Getränken von Eigenmarken und Markenprodukten sehen. Damit ist die Haltung gegenüber Handelsmarken im Vergleich zu anderen wichtigen europäischen Märkten in Deutschland am positivsten. Denn nur rund ein Drittel (34 %) der französischen und polnischen Verbraucher, 32 % der italienischen und 31 % der spanischen Verbraucher sind derselben Meinung. (August 2016, Redaktion: Jörg Rüdiger) Quelle: Mintel
Bio-Lachs aus Norwegen kann nicht mehr mit dem EU Biosiegel gekennzeichnet werden, da Norwegen EU-Verordnungen über ökologische Aquakultur nicht in nationales Recht umgesetzt hat, berichtet Ecocert unter Berufung auf einen Bericht der Europäischen Kommission vom 28. Juli 2016. Norway Today bringt dies mit Unstimmigkeiten bei der Aufzucht von Bio-Schafen in Verbindung und beziffert die davon betroffenen Lachs-Importe in die EU auf eine Milliarde Kronen – umgerechnet über 100 Millionen Euro. Schon jetzt würden in Frankreich und Großbritannien keine norwegischen Lachse mit EU Biosiegel mehr akzeptiert. Norwegens Landwirtschaftsminister Jon Georg Dale will sich einem weiteren Bericht von Norway Today zufolge im September mit dem zuständigen EU-Kommissar treffen, um über die Unstimmigkeiten zu verhandeln. Foto: Natalia Klenova/Fotolia.com (August 2016, Autor: Jörg Rüdiger) Quelle: Ecocert, Norway Today
Das Gastgewerbe in Deutschland erzielte nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) im ersten Halbjahr 2016 in den Bereichen Beherbergung und Gastronomie steigende Umsätze. Auch die zur Gastronomie zählenden Caterer konnten ihre Umsätze in den ersten sechs Monaten des Jahres erhöhen. Das Gastgewerbe steigerte seine Umsätze preisbereinigt (real) um 1,2 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreshalbjahr. Der nominale Zuwachs (nicht preisbereinigt) betrug 3,3 Prozent. Im Juni 2016 verzeichnet die Branche jedoch einen realen Rückgang.Die Beherbergungsunternehmen erzielten real 2,8 und nominal 4,2 Prozent höhere Umsätze als im ersten Halbjahr des Vorjahres. Der Umsatz in der Gastronomie stieg in den ersten sechs Monaten 2016 real um 0,3 und nominal um 2,6 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2015. Innerhalb der Gastronomie lag der Umsatz der Caterer real um 3,8 und nominal um 5,5 Prozent über dem Wert des entsprechenden Vorjahreszeitraumes.Im Juni 2016 setzte das deutsche Gastgewerbe jedoch real 1,5 Prozent weniger und nominal nur 0,5 Prozent mehr um als im vergleichbaren Vorjahresmonat um. Kalender- und saisonbereinigt ergibt die Berechnung des Bundesamts im Vergleich zum Mai 2016 eine Umsatzsteigerung im Juni 2016 real und nominal um 2,3 Prozent. Bild: shock/Fotolia.com (August 2016, Autor: Marc Hankmann) Quelle: Destatis
Asylbewerbern und Asylberechtigten bietet das KIN-Lebensmittelinstitut ab November 2016 einen einjährigen Lehrgang zum qualifizierten Lebensmittelpraktiker an. Das Pilotprojekt soll den Einstieg in das Ausbildungssystem erleichtern. Ziel der Integrationsmaßnahme ist es, praxisorientierte und branchenübergreifende Grundfertigkeiten für die Industrie zu erlangen. Dabei finden im sechswöchigen Wechsel Schulungen und betriebliche Praktika statt. Für den Start des Projekts sucht das KIN bundesweit noch Unternehmen aus der Lebensmittelindustrie, die Teilnehmern einen Praktikumsplatz anbieten.Geflüchtete im Alter von 18 bis 25 Jahren sollen während des einjährigen Lehrgangs Fertigkeiten erlangen, die zur schnellen Einarbeitung in der Industrie unerlässlich sind. Zum besseren Verständnis der Praxis erwerben sie zudem ein theoretisches Basiswissen. Durch das Zusammenspiel von praktischer Erfahrung und neu erworbener sprachlicher Sicherheit soll der Einstieg in eine klassische Berufsausbildung erleichtert werden.Die angehenden Lebensmittelpraktiker werden am KIN von Fachdozenten und Pädagogen betreut. Zu den Zugangsvoraussetzungen gehören ein Status als anerkannter Flüchtling beziehungsweise ein Gestattungsstatus, außerdem Sprachkenntnisse auf dem Niveau B1. Diese werden im Laufe des Lehrgangs mit einem grundlegenden Fachvokabular erweitert. Während des Praktikums verpflegen die Unternehmen die Teilnehmer und bringen sie, je nach Entfernung zum Wohnort, in einer geeigneten Unterkunft unter. Bild: KIN (August 2016, Autor: Marc Hankmann) Quelle: KIN
Les vergers Boiron veranstaltet im September und Oktober 2016 mehrere Konditoreiworkshops in Deutschland. Die 'Meisterschule Konditoren' der IHK Köln, die Johannes-Gutenberg-Schule in Heidelberg und die Bäcker-Innung Berlin begleiten die Workshops unter der Leitung des Konditormeisters Jean-Christophe Duc (Foto). Im Mittelpunkt stehen die auf der IBA 2015 erstmals vorgestellten und mit dem Innovationspreis Europain 2016 ausgezeichneten halbkandierten Erzeugnisse aus Orangen und Zitronen von Les vergers Boiron. Auszubildende von Konditoreifachschulen und privaten Ausbildungszentren können in den Seminaren selbst Hand an den Teig legen und Rezepte für Torten, Mandelbiskuits, Brioches, Croissants, Pralinen, Marshmallows oder Eis-Sorbets verfeinern.Die Seminare finden in folgenden Städten statt: • • Neu-Ulm, 1. bis 2. September 2016 • • Bielefeld, 6. bis 8. September 2016 • • Köln, 20. bis 21. September 2016 • • Stuttgart, 29. September 2016 • • Heidelberg, 13. bis 14. Oktober 2016 • • Berlin, 19. bis 20. Oktober 2016 • • • Sie sind für Gruppen von zirka 20 Personen ausgelegt und werden von Jean-Christophe Duc, Chef-Pâtissier und technischer Berater von Les vergers Boiron, mit Unterstützung der Leiter der einzelnen Konditoreifachschulen durchgeführt. Am Ende erhalten die Schüler ein Diplom als Bestätigung für ihre Teilnahme.Geschmack und Textur verdanken die halbkandierten Zitronen- und Orangenwürfel einem sanften Kandierverfahren im eigenen Saft. Die tiefgefrorenen Zubereitungen sind kaum gesüßt, weisen aber dennoch keinen bitteren Geschmack auf und enthalten weder Zusätze noch Konservierungsmittel. Konditoren profitieren von der Zeitersparnis einer vielseitigen Verwendung als Einlage oder Dekor. Bild: Boiron Frères (August 2016, Autor: Marc Hankmann) Quelle: Les vergers Boiron •
Rocket Internet, die Berliner Start-up-Schmiede, die unter anderem auch hinter Zalando steht, wird offenbar auch in den Tiefkühlmarkt einsteigen. Das Unternehmen will gemeinsam mit der irischen Kerry Group künftig Verbraucher mit tiefgefrorenen Convenience-Gerichten beliefern, wie das Manager Magazin berichtet. Der Antrag liege beim Bundeskartellamt. Die Kerry Group werde zu dem Unternehmen, das seinen Sitz in Berlin haben soll, einen zweistelligen Millionenbetrag beisteuern.Laut Manager Magazin soll das Konzept dem von Everdine ähneln. Mit Everdine ist Rocket Internet bereits in Großbritannien im Lebensmittelmarkt aktiv. Demnach sollen sich Kunden alle zwei Wochen rund zehn tiefgefrorene, conveniente Menüs kostenlos direkt bis an die Haustür liefern lassen. Eine offizielle Bestätigung der beiden Unternehmen zu der Kooperation, ein Starttermin oder ein Unternehmensname liegen bislang noch nicht vor. Bild: Rocket Internet (Autor: Michael Berkemeier, August 2016) Quelle: Manager Magazin
Der Insolvenzverwalter der Pickenpack Holding, Friedrich von Kaltenborn-Stachau, schließt sich Gläubigern der Pacific Andes International Holdings (PAIH) an, die ein US-amerikanisches Gericht in New York anrufen wollen, um für den finanziell unter Druck geratenen Konzern einen Treuhänder bestimmen zu lassen. Das berichtet das Nachrichtenportal Undercurrentnews. Der Treuhänder soll die 16 PAIH-Unternehmen restrukturieren, die in den USA am 30. Juni 2016 den Antrag auf Insolvenz gestellt haben. PAIH hält rund ein Fünftel an Pickenpack. Die Anhörung ist für den 29. August 2016 angesetzt.Hintergrund ist laut Undercurrentnews eine Refinanzierung für Pickenpack über 85 Millionen Euro durch die Deutschen Bank, UniCredit, Rabobank und das chinesische Bankhaus CITIC, für die PAIH bürgte. Mit der Insolvenz von Pickenpack hätte das Unternehmen 51,6 Millionen Euro an die Banken zurückzahlen müssen. Von Kaltenborn-Stachau fordert jedoch vom Mutterkonzern ausstehende Verpflichtungen in Höhe von 80,3 Millionen US-Dollar ein.Die Ernennung eines Treuhänders geht auf die vier PAIH-Gläubiger Rabobank, Standard Chartered Bank aus Hongkong, CITIC Bank International sowie der DBS Bank zurück, die der Hongkonger Besitzerfamilie Ng nach mehrfachen Restrukturierungsversuchen und Anläufen, Teile des Konzerns zu veräußern, die nicht zum Kerngeschäft gehören, nicht mehr vertrauen. PAIH steht mit 650 Millionen US-Dollar bei diesen vier Banken in der Kreide. Archivfoto: tk-report minus 18 (August 2016, Autor: Marc Hankmann) Quelle: Undercurrentnews
Am 15. August 2016 startete der digitale Marktplatz für Lademittel der Swoplo AG. Unternehmen können hier Ströme und Bestände an neuen und gebrauchten Lademitteln wie Paletten aus Holz und Kunststoff, Big Boxen, E-Kisten und andere normierte Ladungsträger nach individuellen Unternehmenszielen tagesgenau und dezentral über unterschiedliche Branchen hinweg steuern. Durch entstehende Netzwerkeffekte verspricht Swoplo Nutzern der Plattform Kostenvorteile bei der Disposition von Lademitteln.Nach Angaben des Unternehmens können Plattformnutzer ihre Kosten um bis zu 90 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren senken. 'Wir werden nun zügig unsere Kundenbasis in der Lebensmittelindustrie und der Logistkbranche ausbauen und weitere Nutzer aus anderen Branchen gewinnen', erklärt Swoplo-Vorstand Michael Schauer. Darüber hinaus soll die Plattform weiterentwickelt werden, um den Kundennutzen sukzessive zu steigern. Bild: photo 5000/Fotolia.com (August 2016, Autor: Marc Hankmann) Quelle: swoplo AG