10.03.2017

Bonduelle: TK wächst, Konserve verliert

Die Bonduelle-Gruppe steigerte den Umsatz im ersten Halbjahr ihres Geschäftsjahres 2016-2017 um 1,9 Prozent von rund 1.012 auf 1.026 Millionen Euro. Während der Konservenumsatz weiter rückläufig war (minus 0,9 % auf 504 Mio. Euro) und das Segment 'Frische Produkte' bei 202 Millionen Euro stagnierte, stieg der Umsatz mit TK-Produkten von abgerundet 300 auf 319 Millionen Euro. In der Region Europa gab es einen Umsatzrückgang von 0,8 Prozent auf 632 Millionen Euro, außereuropäisch gingen die Erlöse nach oben: um 6,6 Prozent auf 394 Millionen Euro. Der Rückgang bei Konserven sei auf geringere Werbemaßnahmen zurückzuführen, die wiederum stark mit im Sommer 2016 verzeichneten Erntedefiziten zusammenhingen, kommentierte Bonduelle. Das Plus im Segment Tiefkühlkost hingegen belege die Erholung der Aktivitäten im Lebensmittel-Service. Die Umsätze im Segment Frische Produkte seien sowohl im Hinblick auf die verarbeiteten Produkte (Feinkost) als auch auf die Fertigwaren (Fresh Cut Salat in Beuteln) insgesamt als stabil gewesen. 'Hervorzuheben sind hier der italienische Markt für Fresh Cut Salat in Beuteln, der weiterhin schwierig war, und eine Verschlechterung der Produktionsbedingungen in Spanien (Überschwemmungen) am Ende des Berichtszeitraums', so Bonduelle.   Foto: Yvonne Bogdanski/Fotolia.com   (März 2017, Autor: Jörg Rüdiger)   Quelle: Bonduelle
09.03.2017

Hersteller wollen Nährwertampel

Positionswechsel in der Ampeldiskussion: Waren bislang Lebensmittelverarbeiter gegen und Verbraucherverbände für eine Nährwertkennzeichnung mit Ampelfarben, ist es aktuell genau umgekehrt: Nachdem sechs führende multinationale Lebensmittelunternehmen (Coca-Cola, Mars, Mondelez, Nestlé, Pepsico und Unilever) am 8. März Pläne für eine Nährwertkennzeichnung in den Farben grün, gelb und rot vorgestellt hatten, hagelte es Kritik, unter anderem vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Die Kritik richtet sich insbesondere dagegen, dass die Ampel-Angaben sich nicht auf einheitliche Werte von 100 Gramm beziehungsweise 100 Milliliter beziehen sollen, sondern auf frei definierte 'Portionsgrößen'. Das sei 'nicht akzeptabel', da die Verbraucher damit keine echte Hilfestellung für den Produktvergleich hätten, meint Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands. Es gebe kein einheitliches Verständnis darüber, was 'eine Portion' ist: 'Menschen essen nicht immer gleich große Portionen'. Die von den Herstellern vorgeschlagene Systematik sei ungeeignet. Der Vergleich des Nährstoffgehalts verschiedener Lebensmittel werde durch sie sogar erschwert und könne in die Irre führen.'   (März 2017, Autor und Foto: Jörg Rüdiger)   Quelle: vzbv et alia
TK-Report TK-Report
09.03.2017

DLG-Studie zur Fleischersatz-Akzeptanz

'Vegetarisches Produkt nach Schnitzelart' ist mit 43 Prozent der Favorit unter den Bezeichnungen, die Verbraucher in einer Umfrage der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) zu Fleischersatzprodukten auswählten. 'Vegetarisches Schnitzel' kam hingegen nur auf 15 Prozent Zustimmung und lag damit noch drei Prozentpunkte hinter dem Zweitplatzierten 'Vegetarisches Produkt' (18 %) und nur zwei Prozentpunkte vor 'Vegetarisches Produkt mit Schnitzelgeschmack' (13 %). Auch sonst erbrachte die in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Münster mit 500 online Befragten durchgeführte, nicht repräsentative Verbraucherstudie 'Akzeptanz und Käuferverhalten bei Fleischersatzprodukten' nur geringe Zustimmungswerte zu den Begriffen 'Schnitzel', 'Frikadelle', 'Bratwurst' und 'Wurst-Aufschnitt'. Zwei Drittel der Befragten wollten diese Begriffe nur akzeptieren, wenn das Produkt Fleisch enthält – wobei sie nach dem Begriff 'Schnitzel' und nicht nach 'Vegetarisches Schnitzel' gefragt wurden. Am ehesten wird für fleischfreie Produkte der Begriff 'Wurst' akzeptiert, am wenigsten 'Frikadelle'. 'Obwohl die Probierbereitschaft bei vegetarischen Wurst- und Fleischersatzprodukten groß ist, ist nur ein sehr kleiner Anteil der befragten Verbraucher als regelmäßige Stammkäufer einzustufen', schildert die DLG. 'Viele der Personen, die schon einmal vegetarische Fleischersatzprodukte gekauft haben, geben an, dass sie diese Erzeugnisse seltener als alle 14 Tage beziehungsweise unregelmäßig kaufen. Gründe dafür könnten sein, dass das sensorische Profil und das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht überzeugt haben.'   (März 2017, Autor: Jörg Rüdiger)   Quelle und Cover-Foto: DLG
09.03.2017

Konjunktur schwächt Ernährungsindustrie

Die Ernährungsindustrie konnte im Dezember 2016 zwar einen Umsatz von 15 Milliarden Euro erzielen. Der Zuwachs von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist laut Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) jedoch vor allem auf gestiegene Verkaufspreise im In- und Ausland zurückzuführen. Preisbereinigt sank der Branchenumsatz um 1,6 Prozent im Vorjahresvergleich. Auch das Exportgeschäft konnte nur wertmäßig um 1,2 Prozent auf einen Ausfuhrwert von 4,6 Milliarden Euro zulegen. Entsprechend der schwachen Konjunktur wurde die Lebensmittelproduktion im Dezember 2016 zurückgefahren, der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex nahm nach BVE-Angaben um 4,2 Prozent ab. Die Stimmung in der Branche steigt aber. Nach einem gedämpften Start in 2017 hellte sich die Stimmung in der Branche im Februar 2017 wieder auf. Die Geschäftserwartungen, die Aussichten für das Exportgeschäft, die Produktionspläne und die Beschäftigung wurden von den Unternehmen mehrheitlich positiv und besser als in den Vormonaten eingeschätzt. Die Stimmung der Verbraucher fiel im Februar 2017 etwas gedämpfter aus, das Konsumklima wies jedoch ein hohes Niveau auf. Im Januar 2017 stiegen die Lebensmittelpreise um 1,5 Prozent im Vormonatsvergleich und um drei Prozent im Vorjahresvergleich. Die allgemeinen Lebenshaltungskosten stiegen im gleichen Vergleichszeitraum um 0,1 Prozent beziehungsweise 1,9 Prozent.   Bild: indsutrieblick/Fotolia.de   (März 2017, Autor: Marc Hankmann)   Quelle: BVE
Länderreport Länderreport
09.03.2017

Apetito: Beirat für Seniorenverpflegung

Experten der Ernährungswissenschaft, Ernährungsmedizin, Lebensmitteltechnologie sowie Physik unterstützen den Verpflegungsanbieter Apetito zukünftig bei Fragestellungen rund um die Seniorenverpflegung. Ende letzten Jahres fand in der Firmenzentrale in Rheine ein erstes Kennenlernen statt, berichtet Apetito. 'Mit dem wissenschaftlichen Beirat haben wir uns namhafte Experten zum Thema Seniorenverpflegung von bundesdeutschen Hochschulen an unsere Seite geholt, die uns sowohl hinsichtlich unserer Menüangebote als auch in Bezug auf europäische Ernährungsfragen beraten können', erklärt Marketingleiter Michael Tschech die gemeinsamen Ziele. 'Dabei werden wir vor allem über Zukunftsthemen und Entwicklungen sprechen.' Im Rahmen des ersten Treffens seien sechs Themenschwerpunkte ausgearbeitet worden, die es innerhalb der Zusammenarbeit zu diskutieren gelte. 'Wir sind bereits direkt in die Diskussion über mögliche Veränderungen und neue Denkansätze eingestiegen', erklärt Dr. Doris Becker, Leiterin der Ernährungswissenschaft und –beratung bei Apetito. 'So gaben uns die Wissenschaftler einen Einblick darein, auf welche breit angelegte Expertise wir bei Fragen rund um die Seniorenernährung künftig vertrauen können.' Aus der engen Vernetzung von Wissenschaft und Praxis könnten sowohl das Unternehmen als auch die Spezialisten konkrete Nutzen generieren. Die gemeinsam gewonnenen Erkenntnisse kämen nicht zuletzt den Senioren zu Gute. Dem Beirat gehören an: Prof. Dr. Hans Konrad Biesalski, Ernährungsmediziner und Leiter des Instituts für Biologische Chemie und Ernährungswissenschaft der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Guido Ritter, Ernährungswissenschaftler und Lebensmittelchemiker an der Fachhochschule Münster, Prof. Dr. Dorothée Volkert, Ernährungswissenschaftlerin und Professorin für Klinische Ernährung im Alter am Institut für Biomedizin des Alterns in Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Joachim Schmitt, Professor für die Technologie pflanzlicher Lebensmittel an der Hochschule Fulda, Prof. Dr. Thomas Vilgis, Leiter der Arbeitsgruppe für molekulare Lebensmittelwissenschaften (soft matter food science) am Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz sowie Prof. Dr. Rainer Wirth, Leiter des Lehrstuhls Geriatrie der Ruhr-Universität Bochum und Leiter der Klinik für Altersmedizin und Frührehabilitation in der Universitäts-Klinik Marienhospital in Herne.   Foto: Kzenon/Fotolia.com   (März 2017, Autor: Jörg Rüdiger)   Quelle: apetito
08.03.2017

Bofrost startet bei 'free from' durch

Die Tiefkühltruhe bietet immer mehr Auswahl für Menschen, die an Zöliakie leiden oder Laktose nicht vertragen. Der Tiefkühlheimdienst Bofrost hat jetzt beispielsweise 28 gluten- und laktosefreie Convenience-Produkte in seinem neuen Katalog für Frühjahr und Sommer gelistet. Ob Pizzaboden oder belegte Pizza, ob Brötchen, Brot, Kaiserschmarrn oder Palatschinken, ob Maultaschen, Lasagne, Tortelli oder Käsespätzle... die Auswahl umfasst eine Vielzahl von Produkten, die von Menschen mit diesen Nahrungsmittelunverträglichkeiten in der Regel gemieden werden müssen. Auch Paniertes wie Chicken Nuggets, Fischstäbchen, Schnitzel oder Cordon bleu ist zu finden – ebenso eine Vielzahl von nudelbasierten Fertiggerichten. Ein großer Teil davon wird allerdings, anders als sonst bei Bofrost, nur auf Vorbestellung zum Kunden gebracht, hat also noch nicht Eingang ins Standardsortiment der Verkaufswagen gefunden. Aufgrund der erheblich gestiegenen Bedeutung von 'free from'-Produkten in der Tiefkühlwirtschaft wird tk-report minus 18 seine Sonderedition in diesem Jahr ganz auf dieses Thema konzentrieren. Sie erscheint am 14. Juli mit dem breiten Überblick zum Thema 'free from' und über die Anbieter und Produkte im Bereich gluten-, laktose-, zucker- und Zusatzstoff-frei, vegetarisch, vegan und Fleischersatz.   Katalog-Ausriss: bofrost*   (März 2017, Autor: Jörg Rüdiger)   Quelle: bofrost*
08.03.2017

Bei Veggie geht’s jetzt um die Wurst

Die Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission ist aktuell mit der Definition vegetarischer und veganer Lebensmittel befasst. Bevor sie dabei auf ihrer Sitzung am 20. und 21. März voraussichtlich auch über Bezeichnungen wie 'Schnitzel' und 'Wurst' für vegetarische Produkte entscheiden wird (wir berichteten), positionieren sich die Befürworter und Gegner dieser Begriffe noch einmal. Auf der einen Seite stehen Bundesernährungsminister Christian Schmidt und Interessenvertreter handwerklicher Fleischereien, die klar gegen Begriffe wie 'Vegetarisches Schnitzel' sind, weil sie darin, wie sie sagen, eine 'Irreführung des Verbrauchers' sehen. Auf der anderen Seite stehen die Hersteller und Vermarkter solcher Produkte wie auch der Vegetarierbund VEBU (und tk-report minus 18). Sie sehen in diesen seit Jahrzehnten gängigen Bezeichnungen eine wichtige Orientierung für Verbraucher. Sie verweisen darauf, dass Begriffe, die herkömmlich für Lebensmittel mit tierischen Zutaten verwendet werden, Produkteigenschaften für die Verbraucher auf einen Blick erfassbar machen. Ein Verbot dieser Bezeichnungen würde 'die Konsumentscheidung unnötigerweise verkomplizieren und die Marktgängigkeit der Produkte einschränken', schrieb beispielsweise der VEBU am 8. März in einem Antrag an die Kommission. Eine Notwendigkeit, die gängige Praxis zu ändern, sieht der VEBU allein schon deswegen nicht gegeben, weil laut Umfragen lediglich 4 Prozent der Verbraucher schon einmal als 'Vegetarisches Schnitzel' oder 'Vegane Wurst' bezeichnete Produkte versehentlich in Fleisch-Erwartung gekauft hätten. Beide Seiten erhoffen sich von der Festlegung von Begriffen und Definitionen durch die Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission Rechtssicherheit.   Foto: Natalia Mylova/Fotolia.com    (März 2017, Autor: Jörg Rüdiger)   Quelle: VEBU
06.03.2017

'Buddha Bowl': Alles aus einer Schüssel

'Buddha Bowl' heißt ein neuer Küchentrend, bei dem in einer Schüssel (Englisch bowl) unterschiedliche Lebensmittel angehäuft werden, bis sie sich wie ein runder Buddha-Bauch über den Rand wölben. Die Schüsselkreationen stehen für bewusstes Essen und den Genuss von möglichst unverarbeiteten Lebensmitteln, bieten der Tiefkühl-Branche bei den Zutaten aber dennoch ein breites Spielfeld, denn bei der Zubereitung sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Jeder füllt seine Schüssel mit seiner persönlichen Lieblingsmischung. Frisch und gesund soll es sein. Interessant ist die Kombination aus rohen und gekochten, kalten und warmen Speisen. Da der Inhalt mit Holzstäbchen gegessen wird, schneidet man die Lebensmittel in mundgerechte Stücke. Die einzelnen Zutaten werden dabei nicht wie in einem klassischen Salat untergehoben, sondern liebevoll arrangiert. So wird der bunte Mix auch zum Augenschmaus. Wer die Bowl mit ins Büro nehmen möchte, wählt für den Transport zum Beispiel ein Einmachglas mit Drahtbügel oder Schraubdeckel. Dressings oder Dips werden getrennt abgefüllt, damit die Mischung bis zur Mittagspause nicht matschig wird. Die 'Buddha Bowl' wird so zur Alternative zum Snack am Schreibtisch oder zum Kantinenessen.  Foto: zi3000/Fotolia.com   (März 2017, Redaktion: Jörg Rüdiger   Quelle: BZfE / Heike Kreutz
06.03.2017

Umfrage zum Tag der Tiefkühlkost

Der 6. März ist 'Internationaler Tag der Tiefkühlkost'. Der Energieanbieter E.ON hat ihn zum Anlass genommen, bei Yougov eine Umfrage zum Thema Tiefkühlkost in Auftrag zu geben. 53 Prozent der Bundesbürger greifen danach mindestens einmal pro Woche zu tiefgekühlten Nahrungsmitteln, 25 Prozent der Befragten gönnen sich sogar bis zu dreimal die Woche Ware aus der Tiefkühltruhe. Ein Drittel der Deutschen hat TK-Produkte auch schon einmal für Gäste zubereitet. Während Frauen Gemüse bevorzugen, mögen Männer lieber Pizza, heißt es weiter. Insgesamt würden in deutschen Haushalten vor allem tiefgefrorenes Gemüse (64 %), Pizza (57 %) und Fisch (56 %) zubereitet, wobei Erbsen, Karotten und Co. vor allem bei Frauen (71 %) hoch im Kurs stehen, während bei ungefähr zwei Drittel der Herren die Pizza ganz oben auf dem Speisezettel steht. Eigentliches Thema für E.ON ist aber die Energie. 'Wichtig ist die richtige Gefriertemperatur, um Energie zu sparen', sagt Robert Hienz, Geschäftsführer der E.ON Energie Deutschland. Diese liege bei minus 18 Grad. 57 Prozent der Deutschen halten laut E.ON-Umfrage diese Temperatur für ideal. Allerdings meint knapp ein Fünftel der Befragten, es müsste kälter sein – und verschwende somit Energie. 'Denn jedes Grad weniger erhöht den Energieverbrauch der Kühlgeräte um sechs Prozent', so der Energieversorger. Zudem sollten Gefriergeräte und Kühlschränke regelmäßig abgetaut werden: 'Schon die Bildung einer Eisschicht von zwei Millimetern bedeutet einen 15 Prozent höheren Stromverbrauch.' Wer seine Tiefkühltruhe in den kühleren Keller verfrachte, spare bis zu 25 Prozent an Energie. Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.013 Personen zwischen dem 22.2.2017 und 24.2.2017 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind nach E.ON-Angaben repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.   Archivfoto: Metro   (März 2017, Autor: Jörg Rüdiger)   Quelle: E.ON
03.03.2017

Kaum illegaler Fisch im Markt

'Deutsche Verbraucher müssen sich relativ geringe Sorgen machen, dass sie illegal gefangenen Fisch einkaufen.' Mit dieser Aussage tritt Dr. Keller, Geschäftsführer im Bundesverband Fisch, einem Gutachten der Rechtsanwälte Günther in Hamburg entgegen, das von einer Koalition von Umweltverbänden aus WWF, EJF und Oceana in Auftrag gegeben wurde. Die Rechtsanwälte waren in ihrem Gutachten zur Auffassung gelangt, dass die Kontrolle der so genannten IUU-Fischerei (illegal, unberichtet, unreguliert) durch die damit beauftragte Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) EU-Recht verletze. Weder reiche die Zahl der Kontrolleure aus noch werde entsprechend der EU-Vorgaben kontrolliert. Das Rechtsgutachten lasse die besonderen Umstände des Fischimports in Deutschland außer Acht, erklärte Dr. Keller gegenüber tk-report minus 18: 'Unsere Fischversorgung konzentriert sich auf wenige Länder und wenige Fischarten.' 55 Prozent aller Fischimporte komme aus den vier Ländern China, Norwegen, USA und Vietnam und 61 Prozent aller Fischimporte beschränkten sich 2015 auf lediglich fünf Fischarten: Alaska-Seelachs (23 %), Lachs (16 %), Hering (10 %), Thunfisch (9 %) und Forelle (3 %). Dabei seien viele Rohwaren mit Nachhaltigkeitszertifikaten versehen, bei denen es eine hohe Kontrolldichte durch die Zertifizierer gebe. 'Das Risiko, dass IUU-Fisch über diese Versorgungswege überhaupt zu uns gelangen kann, ist daher vergleichsweise gering', meint Dr. Keller. Gerade bei tiefgekühlten Fischfilets müsse nicht jede einzelne Lieferung detailliert überprüft werden. 63 Prozent aller Einfuhren von tiefgekühlten Fischfilets seien Alaska-Seelachs, der von unabhängiger Seite als nachhaltig zertifiziert und durch ständige Audits kontrolliert werde. Hier machten zusätzliche Kontrollen keinen Sinn. Daher komme Deutschland auch mit weniger Kontrolleuren aus als andere Länder, auch wenn diese vielleicht weniger Fisch importierten. Allerdings sei die BLE dabei, Personal für diese Kontrollen aufzustocken.   Foto: Michael Berkemeier   (März 2017, Autor: Jörg Rüdiger)
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