Foto/Grafik: Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt
Das Ranking der Hersteller
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Das Ranking der Caterer
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Das Ranking der Produzenten
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Das Ranking im LEH
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Das Ranking der Discounter
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Das Ranking der Systemgastronomie
Mit dem Masthuhn-Report 2025 hat die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt ihre vierte Analyse der deutschen Lebensmittelbranche veröffentlicht. "Während einzelne Unternehmen deutliche Fortschritte beim Tierschutz machen, fehlt es vielen Branchengrößen an Verbindlichkeit und Transparenz", so das Fazit.
Für den neuen Report hat die Stiftung erstmals den Lebensmitteleinzelhandel, die Systemgastronomie, Caterer, Hersteller und Produzenten nach einer einheitlichen Methodik bewertet. Mithilfe eines standardisierten Scoring-Modells wird der Fortschritt jedes Unternehmens auf einer Skala von 0 bis 100 Prozent sichtbar gemacht.
Hersteller: Dr. Oetker führt
Lebensmittelhersteller tragen über ihre Einkaufsentscheidungen maßgeblich zur Etablierung höherer Tierschutzstandards bei. Dieser Verantwortung wird im Jahr 2025 laut Report vor allem Dr. Oetker gerecht: Mit einem Score von 93 Prozent liegt das Unternehmen klar an der Spitze. Auch Frosta (70 %) überzeugt mit deutlichen Fortschritten. Am unteren Ende des Rankings liegt, wie auch im vergangenen Jahr, Eismann mit 0 Prozent.
Caterer: Aufwärtstrend mit Hindernissen
Die Cateringbranche zeigt 2025 das größte Engagement für die Masthuhn-Initiative: 21 große Contract-Caterer und Eigenregie-Unternehmen haben sich mittlerweile zu besseren Tierschutzstandards verpflichtet.
Sodexo (70 %), Apetito (67 %) und Compass (57 %) setzen mit Roadmaps und Fortschrittsberichten deutliche Zeichen und sind im Aufwärtstrend. Doch bei einigen anderen stagnieren die Bemühungen und die praktische Umsetzung geht oft nur schleppend voran.
Esther Erhorn, Leiterin Lebensmittel-Fortschritt bei der Albert Schweitzer Stiftung, sieht die Verantwortung hierfür nicht allein bei den Unternehmen: "Der hohe Kostendruck in der Krankenhaus-, Schul- und Kitaverpflegung sowie das begrenzte Angebot an tierschutzkonformer Ware bremsen viele Caterer aus."
Produzenten: Plukon glänzt
Mehr politischen Willen wünschen sich auch die Lebensmittelproduzenten, die als Rückgrat der Lieferkette zentrale Akteure für die Umsetzung besserer Tierschutzstandards sind. Lob verdienen laut Report trotz aller Hindernisse Plukon (87 %), PHW / Lohmann (77 %) und LDC (77 %). Sie zeigen mit Transparenz und starken Konzepten, wie ein Umbau zu mehr Tierschutz gelingen kann, resümiert der Report. Problematisch sei jedoch die Haltung von Unternehmen wie Rothkötter (0 %) und Sprehe (0 %), "die sich dem Fortschritt vollständig verweigern".
Lebensmitteleinzelhandel: Globus überholt Tegut, Aldi Süd führt die Discounter an
Im Ranking der Supermärkte belegt Globus in diesem Jahr den Spitzenplatz. Mit einem Score von 77 Prozent zieht das SB-Warenhaus an Tegut vorbei, der mit 73 Prozent leicht zurückfällt - unter anderem, weil sich dessen Commitment bislang nur auf Frischfleisch bezieht.
Am unteren Ende stehen Bartels-Langness, Hit, K+K und weiterhin Edeka - alle mit 0 Prozent. Beim Marktführer dürfte sich diese Zahl jedoch bald ändern, denn der Edeka-Verbund hat jüngst neue Ziele zur Verbesserung des Tierschutzes veröffentlicht.
Unter den Discountern führt Aldi Süd mit 70 Prozent das Feld an, dicht gefolgt von Aldi Nord (63 %) und Penny (57 %). Lidl (40 %) hat sich erst nach Ende des Erhebungszeitraums zu den Kriterien der Masthuhn-Initiative bekannt, signalisiert mit einer ambitionierten Roadmap und konkreten Zielen jedoch einen klaren Kurswechsel.
Eine Ausnahme bleibe Netto ApS, so der Report: Der dänische Discounter verweigere demnach bislang jegliche Tierschutz-Ziele und landet mit 0 Prozent auf dem letzten Platz. Auch Netto Marken-Discount liegt derzeit noch am unteren Ende des Rankings, doch mit der neuen Tierschutzstrategie des Mutterkonzerns Edeka sei hier eine baldige Verbesserung zu erwarten.
Systemgastro: McDonald's und Burger King bleiben Schlusslichter
"In der Systemgastronomie zeigt der Masthuhn-Report 2025 einen besorgniserregenden Abwärtstrend", kritisiert die Studie: McDonald's und Burger King - beide mit 0 Prozent auf dem letzten Platz - verzichten trotz ihrer enormen Marktmacht weiterhin auf ein klares Commitment, kritisiert der Masthuhn-Report.
"Dass ausgerechnet die Marktführer so wenig Interesse an einer Verbesserung der Haltungsbedingungen von Masthühnern zeigen, ist alarmierend", sagt Esther Erhorn. "McDonald's plant zwar eine teilweise Umstellung auf Haltungsform 2, doch zentrale Probleme wie Überzüchtung, zu hohe Besatzdichten und fehlendes Beschäftigungsmaterial bleiben dabei völlig ungelöst."
Dass es anders geht, beweisen Dean & David und L'Osteria: Mit jeweils 73 Prozent setzen sie ihr Bekenntnis zur Masthuhn-Initiative konsequent um. Beide Unternehmen konnten sich im Vergleich zum Vorjahr dank transparenter Roadmaps und detaillierter Fortschrittsberichte um 29 Prozentpunkte verbessern, stellt der Masthuhn-Report 2025 fest.