Stellte den mittlerweile zehnten Ernährungsreport in Berlin vor: Bundesminister Alois Rainer.
Foto/Grafik: BMLEH
Seit 2020 rückt der Preis wieder stärker in der Verbraucherfokus.
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Lecker und gesund - die beiden Top-Kriterien für Lebensmittel.
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43 Prozent kochen so gut wie täglich - ein seit 2015 fast konstanter Wert.
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Der Nutri-Score wird heute signifikant häufiger wahrgenommen als bei der Erstabfragung 2021.
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Eine artgerechte Tierhaltung steht bei der Erwartung an landwirtschaftliche Betriebe an erster Stelle.
Beim Kauf von Lebensmittel achten die Bundesbürger verstärkt auf den Preis, aber auch Themen wie Tierwohl und Bio werden immer wichtiger. Das zeigt der Ernährungsreport 2025, den Bundesminister Rainer heute (27.11.) vorgestellt hat. Die Befragung im Auftrag des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) zeigt, was den Menschen in Deutschland beim Essen wichtig ist, worauf sie beim Einkauf von Lebensmitteln achten und was auf den Tellern landet. Der Report trägt den Titel „Deutschland, wie es isst“ und wurde zum zehnten Mal erstellt.
Verändert hat sich in den zehn Jahren beispielsweise das Preisbewusstsein: 2015 achteten 58 Prozent der Befragten darauf, dass Lebensmittel preiswert sind. Dieser Wert sank kontinuierlich und lag 2020 bei 46 Prozent. Seitdem steigt er wieder und liegt heute mit 59 Prozent noch etwas höher als vor zehn Jahren.
Was sich über die vergangenen zehn Jahre nicht geändert hat: Essen soll vor allem schmecken. Nahezu allen Befragten ist der Geschmack beim Essen sehr wichtig oder wichtig (98 Prozent). An zweiter Stelle folgt, dass das Essen gesund ist. Dies ist für 90 Prozent der Befragten sehr wichtig oder wichtig.
43 Prozent kochen täglich
Außerdem kochen die meisten gern, 43 Prozent so gut wie jeden Tag. Auch dieser Anteil ist seit 2015 etwa gleich. 71 Prozent der Befragten essen mindestens einmal am Tag Gemüse und Obst und 64 Prozent Milchprodukte wie Joghurt oder Käse. 24 Prozent nehmen (mehrmals) täglich Fleisch oder Wurst zu sich. Dieser Anteil ist seit 2015 (34 Prozent) signifikant gesunken, seit vergangenem Jahr ist er nahezu konstant (2024: 23 Prozent).
Convenience stärker gefragt
Dass es schnell geht, wird wichtiger: Mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) findet es sehr wichtig oder wichtig, dass sich das Essen einfach und schnell zubereiten lässt (vgl. 2015: 45 Prozent).
Regionalität wichtiger Faktor
Beim Einkauf achten 79 Prozent darauf, dass Gemüse und Obst saisonal sind. 77 Prozent geben an, es treffe voll und ganz oder eher zu, dass sie darauf achten, wie das Tier gehalten wurde, von dem das Lebensmittel stammt. Dass die Produkte aus ihrer Region kommen, darauf achten viele Befragte beim Lebensmitteleinkauf. 77 Prozent geben an, dass dies voll und ganz oder eher auf sie zutrifft. Je nach Produkt spielt die regionale Herkunft eine unterschiedliche Rolle: Bei Eiern, bei frischem Gemüse und Obst sowie Brot und Backwaren ist sie am höchsten, bei Süßwaren und herzhaften Knabbereien am niedrigsten.
Tierwohl und Bio immer wichtiger
Tierwohl und Bio sind wichtiger geworden: Von 2015 bis 2025 zeigt sich ein jeweils signifikant steigender Trend für den Anteil der Befragten, die immer oder meistens auf das Tierwohllabel (2015: 36 Prozent, 2025: 65 Prozent) bzw. das Bio-Siegel (2015: 47 Prozent, 2025: 59 Prozent) achten.
Der Nutri-Score ermöglicht einen schnellen Vergleich der Nährwerte eines Lebensmittels innerhalb einer Produktgruppe: Er wird beim Einkauf signifikant häufiger wahrgenommen (2021: 44 Prozent 2025: 90 Prozent).
Artgerechte Tierhaltung steht im Vordergrund
Die Erwartungen an einen landwirtschaftlichen Betrieb sind vielfältig: Im Vordergrund stehen für die Befragten eine "artgerechte Haltung der Tiere" (59 Prozent), eine "faire Entlohnung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" (56 Prozent) sowie die "Qualität der Produkte" (52 Prozent). Ebenfalls sehr wichtig sind für 42 Prozent die "Anwendung umweltschonender Produktionsmethoden", für 41 Prozent die "Offenheit und Transparenz des Betriebes" und für jeweils 38 Prozent die "Vermarktung der Produkte in dessen Region" sowie die "Verringerung gesundheitsbelastender Emissionen der landwirtschaftlichen Produktion". Für 37 Prozent ist der "Insektenschutz" von großer Bedeutung.