27.06.2025
Destatis: Überdurchschnittliche Kirschenernte erwartet

Foto/Grafik: Oleksandr Filatov/as
Milde Witterungsbedingungen zur Blütezeit sorgten für eine gute Kirschenernte 2025.
Die deutschen Obstbaubetriebe erwarten in diesem Sommer eine höhere Kirschenernte als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach einer ersten Ernteschätzung zum Stichtag 10. Juni 2025 mitteilt, gehen die Betriebe für das Jahr 2025 von einer Gesamterntemenge für Süß- und Sauerkirschen von 49.900 Tonnen aus. Damit wird die Kirschenernte voraussichtlich um 41,0 Prozent höher ausfallen als im ernteschwachen Vorjahr (35.400 Tonnen) sowie um 10,4 Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2024 (45.200 Tonnen) liegen.
Süßkirschenernte wächst um 36,8 Prozent
Die bundesweite Süßkirschenernte wird 2025 nach ersten Schätzungen mit 38.200 Tonnen deutlich über dem Durchschnittswert der vergangenen zehn Jahre liegen (+16,0 %). Verglichen mit dem besonders ertragsschwachen Erntejahr 2024 wird eine um 36,8 Prozent höhere Süßkirschenernte erwartet. In allen Bundesländern werden deutlich höhere Erträge erwartet als im Vorjahr. Grund für die höheren Ernteerwartungen im Sommer 2025 seien mildere Witterungsbedingungen zur Blütezeit, etwa das Ausbleiben von Spätfrösten und starken Niederschlägen, so Destatis.
Von diesen Einflussfaktoren waren einzelne Regionen sehr unterschiedlich betroffen: In Baden-Württemberg, dem bedeutendsten Bundesland für den Süßkirschenanbau, werden dieses Jahr auf einer Anbaufläche von 2.600 Hektar voraussichtlich 18.900 Tonnen Süßkirschen (+6,2 % zum Vorjahr) geerntet. Die Obstbaubetriebe in Niedersachsen erwarten auf 500 Hektar Anbaufläche mit 3.700 Tonnen eine deutlich höhere (+24,1 %) Erntemenge gegenüber dem Vorjahr. Rheinland-Pfalz liegt mit 3.600 Tonnen (+72,3 %) und 700 Hektar Anbaufläche auf Platz 3. Insgesamt werden in Deutschland auf 5.700 Hektar Süßkirschen angebaut.
Sauerkirschenernte steigt um 56,6 Prozent
Nach ersten Schätzungen werden 2025 etwa 11.700 Tonnen Sauerkirschen geerntet. Die Erntemenge fällt damit im Vergleich zum zehnjährigen Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2024 um 550 Tonnen (-4,5 %) geringer aus. Verglichen mit dem ertragsschwachen Erntejahr 2024 wird eine um 56,6 Prozent höhere Sauerkirschenernte erwartet. Ursache für die positiven Ernteerwartungen sind auch im Sauerkirschenanbau die guten Wetterbedingungen im Frühjahr.
Zwei Drittel der gesamten Anbaufläche für Sauerkirschen (1.500 Hektar) befinden sich in drei Bundesländern: Rheinland-Pfalz mit 460 Hektar, gefolgt von Sachsen mit 300 Hektar und Baden-Württemberg mit 240 Hektar. In Rheinland-Pfalz werden mit 3.700 Tonnen fast doppelt so viele Sauerkirschen erwartet wie 2024 (1.900 Tonnen; +91,9 %), während die diesjährige Erntemenge in Baden-Württemberg mit 2.700 Tonnen um knapp ein Drittel (-31,6 %) geringer eingeschätzt wird. In Sachsen, wo die Ernte im Vorjahr fast komplett ausgefallen war (100 Tonnen), werden 2025 voraussichtlich 1.800 Tonnen Sauerkirschen erwartet.
Der TK-Report-Newsletter: Hier kostenlos anmelden