16.10.2023

Studie: Zahl der Markteinführungen deutlich gesunken

Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) hat auf der Anuga gemeinsam mit Innova Market Insights die Studie "Wie schmeckt Vielfalt? Produkt- und Ernährungstrends 2023" vorgestellt.

Die Studie zeigt unter anderem, dass im Jahr 2022 die Anzahl der Markteinführungen stark um 13,6 Prozent gesunken ist. Dies führte für den Zeitraum zwischen 2018 und 2022 zu einem durchschnittlichen jährlichen Rückgang bei der Einführung neuer Produkte von minus 2,5 Prozent. Im weltweiten Vergleich schneidet Deutschland verhältnismäßig schlecht ab - global lag das jährliche Wachstum bei 4,3 Prozent. Das Minus an Marktneueinführungen kann mehrere Gründe haben: Hohe Inflation und ein Rückgang des Konsums sowie ein preissensibler Kunde auf der Nachfrageseite. Auf der Angebotsseite wird das Umfeld insbesondere für Start-ups durch hohe Zinsen und ein schwieriges Marktumfeld noch herausfordernder.

Dazu sagt Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der BVE: "Nur eine wirtschaftlich erfolgreiche Ernährungsindustrie kann auch die notwendigen Investitionen für mehr Nachhaltigkeit stemmen. Die Politik muss Abstand davon nehmen, den Herstellern Vorgaben bis ins kleinste Detail ihrer Produkte machen zu wollen. Die Rezepturen sind das Kapital der Unternehmern und sichern Nachfrage und wirtschaftlichen Erfolg."

Preis als wichtigstes Kaufkriterium

Bei den Kaufentscheidungen der Verbraucher verliert der Aspekt Nachhaltigkeit an Bedeutung. 69 Prozent der deutschen Konsumenten und 71 Prozent der weltweiten Konsumenten versuchen, in Zeiten von hoher Inflation beim Kauf von Lebensmittel und Getränken aktiv Geld zu sparen. Der Preis ist daher für viele Produkte das wichtigste Entscheidungskriterium beim Einkauf. Schaut man sich einzelne Produktkategorien an, so ist das Kriterium des "Preises" für die Produkte Milch und Fleisch wichtiger als der Geschmack oder der Frischeaspekt. Aber: Bei der Entwicklung neuer Produkte sind laut der befragten Verbraucher der "Geschmack", "Natürlichkeit" und "Nachhaltigkeitsaspekte" die wichtigsten Neuerungskriterien.

Die indexierte Anzahl der Neueinführungen von Fleisch-, Fisch- und Eierprodukten mit Halal-Anspruch stieg um mehr als das Vierfache im Jahr 2022 im Vergleich zu 2019. Besonders beliebt sind unter anderem Wurstwaren auf Geflügelbasis. Die Märkte für Eier und Eiprodukte sowie Geflügel und Wurstwaren in Deutschland konnten daher auch zwischen 2018 und 2022 positive Wachstumsraten bei neu eingeführten Produkten generieren. Ebenso konnten mediterrane Wurstsorten wie Chorizo (+56 %) und Prosciutto (+32 %) hohe jährliche Wachstumsraten verzeichnen.
Studie: Zahl der Markteinführungen deutlich gesunken
Foto/Grafik: BVE
Ein Ergebnis der Studie „Wie schmeckt Vielfalt?“: Die Zahl der Markteinführungen sank in Deutschland 2022 um 13,6 Prozent.
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