30.04.2024

dti: Tiefkühlhersteller sehr erfolgreich bei Salzreduktion

Bundesernährungsminister Cem Özdemir hat am 25. April den zweiten Zwischenbericht zur Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie (NRI) für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten veröffentlicht – der TK-Report berichtete. Der Bericht zeige, so das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), dass „weiterer Handlungsbedarf“ bestehe. In der medialen Berichterstattung dazu werde immer wieder die Tiefkühlpizza genannt, an der es in diesem Zusammenhang angeblich Kritik gäbe, moniert das Deutsche Tiefkühlinstitut (dti).

„Tiefkühlpizza und Tiefkühlfertiggerichte liegen bei der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie voll auf Kurs. Die Hersteller kommen ihrer Verantwortung nach – freiwillig, vorbildlich und sehr erfolgreich“, bekräftigt dti-Geschäftsführerin Dr. Sabine Eichner. Das dti hatte 2018 stellvertretend für die Tiefkühlwirtschaft eine freiwillige Selbstverpflichtung abgegeben, bis Ende 2025 den durchschnittlichen Salzgehalt in TK-Pizzen auf 1,25 g/100 g zu reduzieren. Das Max Rubner-Institut (MRI), das die Fortschritte untersucht, hat im aktuellen Zwischenbericht festgestellt, dass der durchschnittliche Salzgehalt bei TK-Pizzen bereits 2019 bei 1,27 g/100 g lag.

Keine weitere Untersuchung von TK-Pizza und TK-Fertigprodukten

Bei TK-Komplettfertiggerichten lag der mediane Salzgehalt schon 2021 mehrheitlich unter 1,00 g/100 g. Das MRI hat signifikante Verringerungen der Gehalte an Energie, gesättigten Fettsäuren und Salz konstatiert im Vergleich zu 2016. Das MRI plane folgerichtig keine weitere Untersuchung von TK-Pizza und TK-Fertigprodukten, so Sabine Eichner.

„In dem vom MRI derzeit durchgeführten Stakeholderprozess mit Akteuren aus Wissenschaft und Wirtschaft werden nach unserer Kenntnis keine wissenschaftlichen Reduktionsziele für TK-Warengruppen erarbeitet und ist die Tiefkühlwirtschaft entsprechend auch nicht involviert“, führt Eichner aus. „Mit Blick auf die bisherigen großen Erfolge der TK-Hersteller bei der Salzreduktion erwartet das dti, dass die Salzgehalte wie vereinbart für die bis Ende 2025 laufende NRI auf den zugesagten Zielwert sinken werden.“

Erfolgreich bei der Optimierung von Rezepturen

Die Hersteller optimieren seit mehr als zehn Jahren schrittweise sehr erfolgreich die Rezepturen der beliebten TK-Pizza und anderer TK-Fertiggerichte. Dabei beachten sie die aktuellen ernährungswissenschaftlichen Empfehlungen, zum Beispiel der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Das belege auch das Engagement der Branche für den Nutri-Score, den die Unternehmen schon früh freiwillig als einfach verständliches Nährwertlabel eingesetzt haben, so das dti.

In seinem ersten Fortschrittsbericht hatte das MRI 2020 außerdem festgestellt, dass die Haushalte „mit Blick auf die marktrelevanten Tiefkühl-Pizzen bei der überwiegenden Zahl der Produktuntergruppen eher zum Kauf von Produkten mit geringerem Salzgehalt tendieren.“ dti-Geschäftsführerin Sabine Eichner: „Eine Vorgabe von Reduktionszielen und Rezepturen ist daher nicht nötig und wird nach unserer Kenntnis vom BMEL auch nicht geplant. Um die Wünsche der Kund:innen bestmöglich zu erfüllen, brauchen die Tiefkühl-Unternehmen Rezepturfreiheit. Denn mit einer ‚Einheitspizza', die nicht mehr schmeckt und die sich nicht verkauft, ist niemandem geholfen. Der Geschmack hat höchste Priorität!“
dti: Tiefkühlhersteller sehr erfolgreich bei Salzreduktion
Foto/Grafik: dti
„Tiefkühlpizza und Tiefkühlfertiggerichte liegen bei der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie voll auf Kurs“, so Sabine Eichner.
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