21.08.2025

Trinkgeld: Wie viel Deutsche geben – und wann nicht

Die Deutschen sind im Europavergleich großzügige Trinkgeldgeber. Eine aktuelle Umfrage von Lightspeed, einem Anbieter von Kassensystemen und Bezahlplattformen, zeigt, wie viel Tipp ihnen der Service wert ist und wann es heißt: Stimmt nicht so.

Obwohl bei 40 Prozent der Befragten die Inflation das Trinkgeldverhalten negativ beeinflusst, geben 32 Prozent der Restaurantbesucher hierzulande bei entsprechendem Service und Qualität ein Trinkgeld – sogar bei Selbstbedienung. Laut Umfrage gibt mehr als die Hälfte (55 %) zwischen 10 und 15 Prozent Trinkgeld und knapp 50 Prozent (49 %) zwischen 5 und 10 Prozent, was hierzulande allgemein als Konsens gilt. Nur 4 Prozent verzichten komplett darauf – der niedrigste Wert in der europaweiten Umfrage.

Druck ist eine Trinkgeld-Bremse


Wenn sich Gäste unter Druck gesetzt fühlen, zahlen sie weniger – so fühlen sich laut Umfrage 25 Prozent der Befragten durch voreingestellte Trinkgeldoptionen auf Kartenterminals bedrängt.

Sinahn Fabian Sehk, Regional Senior Director DACH Hospitality von Lightspeed, sagte zu den Studienergebnissen: „Was uns an der Studie überrascht hat, ist die Unsicherheit, die voreingestellte Optionen bei Gästen auslösen können. Sie sollen eine Orientierung bieten und nicht zu noch mehr Fragezeichen führen. Wir raten unseren Restaurants und Cafés häufig, hier geringer anzusetzen, z. B. in den Voreinstellungen bei einem niedrigeren Prozentsatz wie 5 Prozent zu starten.” Er betonte weiter, dass Restaurantbetreiber die Optionen anpassen können, um den Druck zu mindern.

Auch das Aufteilen der Rechnung hat Auswirkungen auf das Trinkgeld: 42 Prozent der Befragten zahlen getrennt, wobei 37 Prozent schon einmal weniger oder kein Trinkgeld gaben, weil der Prozess zu kompliziert war.

Am häufigsten geben die Deutschen Trinkgeld bei Essenslieferungen (57 %) und in Coffee Shops (32 %). 5 Prozent der Befragten gaben an, sogar automatisierten Systemen oder Robotern ein Trinkgeld zu geben.

Positive Haltung gegenüber Trinkgeld


Die Studie zeigt aber auch eine positive Entwicklung: Trotz Inflation oder technischer Hürden wird das Trinkgeldsystem an sich weniger infrage gestellt als im Jahr zuvor: Nur noch 18 Prozent plädieren für eine gänzliche Abschaffung – 2024 lag dieser Wert immerhin bei 58 Prozent.

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